Die Schlacht bei Fontenay am 25. Juni 841
Kaiser Ludwig der Fromme starb im Jahr 840 in Ingelheim am Rhein. Seine Aufteilung des Reiches unter seinen Söhnen führte zu einem Bürgerkrieg unter diesen. Sein Sohn Lothar, der in Aquitanien herrschte, und Pippin II. verbündeten sich. Sie zogen ihre Streitkräfte zusammen und bezogen ein Lager bei Auxerre, während Ludwig der Deutsche den Rheinübergang gegen Herzog Adalbert von Metz erkämpfte und sich mit Karl dem Kahlen verbündete.
Am 21. Juni standen sich die beiden Heere bei Auxerre im Abstand von 3 Stunden Marsch gegenüber. Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche boten einen Vergleich (Einigung) an oder – falls diese nicht angenommen würde – eine Entscheidungsschlacht. Lothar, der auf der anderen Seite noch Zeit gewinnen wollte, sandte die Waffenherolde (die Überbringer der Nachricht) zurück und ließ seinem Bruder Ludwig ausrichten, dass ihm seine Abgeordneten bald die Entscheidung mitteilen würden. Währenddessen verlegte Lothar sein Lager nach Fontenay und seine Brüder sich erneut bei Tauriac aufstellten.
Die Verhandlungen dauerten in dieser Konstellation erneut zwei Tage. Dann kam Pippin mit seinen Truppen zur Unterstützung in Lothars Lager an, der daraufhin den Kontakt zu Ludwig abbrach. Karl und Ludwig sandten daraufhin einen Boten aus, der Lothar ausrichtete, dass der morgige Tag zur entscheidenden Schlacht bestimmt wurde. Bei Tagesanbruch bezogen Karl und Ludwig zügig einen Berg, von dem aus sie Lothars Lager beherrschen konnten. Auf ein Zeichen hin stürmten beide Seiten an drei verschiedenen Punkten aufeinander los.
Lothar stand mit seinem Heer bei Bretignelles und ihm gegenüber stand Ludwig der Deutsche. Bei Le Fay stand Karl der Kahle mit seinen Truppen und bei Coulenne standen die Grafen Nithard und Adelhard. Auf der anderen Seite standen jeweils die Truppen Lothars, als die Schlacht begann. Seit dem Beginn der fränkischen Monarchie hatte es keine so blutige Schlacht gegeben. Beide Heere waren in etwa gleich stark, beide waren gleich wütend und beide wollten den Sieg für sich beanspruchen.
Am Ende des Gemetzels siegten Ludwig und Karl. Aber dieser Sieg war so teuer erkauft, dass sie nicht in der Lage waren, einen Nutzen daraus zu ziehen. Auf Seiten Lothars sollen 40.000 Mann getötet worden sein. Die meisten Geschichtsschreiber stimmen darin überein, dass durch diese Schlacht die Streitkräfte der Franzosen so sehr vernichtet wurden, dass sie nicht mehr im Stande waren, den verheerenden Einfällen der Araber, der Wikinger und der Bretonen Widerstand zu leisten. [1, S. 308f]