König Ludwig III. – der Jüngere

Ludwig war nach Karlmann der zweite von drei Söhnen von Ludwig dem Deutschen. Bei dessen Erbteilungsplan erhielt Ludwig III. Franken, Thüringen und Sachsen. Er war von Anfang an ambitioniert der Nachfolger seines Vaters zu werden. Aus diesem Grund übernahm er auch den Posten des Erzkapellan und die des wichtigsten Beraters seines Vaters. Als solcher übernahm er auch die Organisation der Beisetzung, als Ludwig der Deutsche gestorben war. Die Beisetzung fand überraschend schnell und ohne Berücksichtigung der Verbundenheit zum Machtgebiet statt.

Doch so leicht sollte Ludwig der Jüngere nicht auf den Thron gelangen. Sein Onkel, Karl der Kahle, war sein größter Konkurrent. Die beiden kamen zu keiner Übereinkunft, denn Ludwig wollte keinen Krieg gegen die Familie führen und Karl lehnte Verhandlungen für eine friedliche Einigung grundsätzlich ab. Dementsprechend kam es zum Gottesurteil. So wurden jeweils 10 Leute durch eine Wasserprobe mit heißem und kaltem Wasser, sowie durch glühendes Eisen getestet. Für Ludwig ging diese Probe positiv aus. Sein Heer war ab diesem Zeitpunkt an ihn gebunden und es herrschte eine enge Verbundenheit. Dies, sowie die taktisch kluge Führung Ludwigs, sorgte dafür, dass sein Heer 876 die Schlacht bei Andernach, durch psychologische Kriegsführung, gewann.

Im November 876 kam es zu einer Versammlung der drei Brüder, bei der es zur Bestätigung der bereits festgelegten Aufteilung des Reiches kam. 877 kam es zur erneuten Versammlung der Brüder, bei der es um die Aufteilung des ostfränkischen Anteils an Lothringen ging. Karlmann verzichtete auf seinen Anteil, sodass das Gebiet unter Ludwig und Karl aufgeteilt wurde. Friedliche Bemühungen und Verhandlungen sorgten für diverse Verträge. Ludwig schloss unteranderem Freundschaftsabkommen mit seinem Cousin, Ludwig dem Stammler, einem Sohn Karl des Kahlen, der dazu verpflichtete die Söhne als Nachkommen anzuerkennen.

Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehörte beispielsweise der Kampf gegen die Normannen. 880 trug er zwar einen Sieg davon, musste aber auch zahlreiche Verluste und Niederlagen hinnehmen, bevor er 882 starb.

Hinkmar von Reims hielt nicht viel von Ludwig dem Jüngeren, denn er nannte ihn in seinen Annalen einen „rex inutilis“, einen „unfähigen König“.

Quelle:
– G. Hartmann, K. Schnith (Hrg.): Die Kaiser: 1200 Jahre europäische Geschichte, Marix, Wiesbaden 2006, S. 75ff.

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