Nach dem überraschenden Tod von König Albrecht I. wurde die aufkeimende Macht der Habsburger zunächst wieder eingeschränkt. Sie erhielten längst versprochene Belehnungen erst, nachdem sie feierlich auf die deutsche Krone verzichtet hatten. Bewusst hatten die Kurfürsten Heinrich VII gewählt, der aber bereits fünf Jahre später verstarb.
Friedrich stellte sich sofort zur Wahl, doch auch der Wittelsbacher Ludwig von Bayern wollte die deutsche Krone. Die Königsanwärter standen sich im Oktober 1314, in Frankfurt am Main, gegenüber. Zunächst wählten der Erzbischof von Köln, der Pfalzgraf bei Rhein, sowie der Herzog von Sachsen am 19.10.1314 Friedrich zum König. Einen Tag später wählten die übrigen Kurfürsten Ludwig. Ein Mehrheitswahlrecht der Kurfürsten gab es noch nicht, daher kam die Doppelwahl überhaupt zustande. Gekrönt wurde Friedrich im Bonner Münster, Ludwig im Aachener Dom.
Jahrelang herrschte ein Thronstreit zwischen den beiden Königen, der nur militärisch beigelegt werden konnte. König Ludwig rief zur Entscheidungsschlacht, am 28. September 1322, in Mühldorf. König Friedrich ging unbedacht und ungeduldig darauf ein. Die Schlacht ging, dank der Verbündeten, zugunsten von König Ludwig IV aus. Friedrich wurde gefangen genommen. Aber Leopold, Friedrichs Bruder, suchte Unterstützung in Frankreich und beim Papst, um seinen Bruder zu befreien. Leopold führte Krieg gegen Bayern und setzte Ludwig damit so unter Druck, dass er Verhandlungen mit Friedrich aufnahm.
Friedrich erklärte sich bereit Ludwig als König anzuerkennen und im Gegenzug dafür die habsburgischen Besitzungen als Lehen anzunehmen. Daraufhin kam Friedrich frei und erklärte seinen Brüdern die Vereinbarung. Leopold und Heinrich willigten aber nicht ein. Es kam zu keiner Einigung, deshalb ging Friedrich freiwillig zurück in die Gefangenschaft. Ludwig beeindruckte dies so sehr, dass er seinen Gegner dennoch frei ließ und zum Mitregenten ernannte.
Am 5. September 1325 kam es zu einer Entwicklung, die in der deutschen Königs- und Kaisergeschichte einmalig blieb: Ludwig und Friedrich schlossen einen Vertrag, der besagte, dass beide den Titel trugen, sie gemeinsam ein Siegel führten und auch gemeinsam die Lehen bewilligten.
Friedrich zog nach dem Tod seines Bruders Leopold zurück nach Österreich und widmete sich dort der Herrschaft. Doch als sein jüngster Bruder Otto seinen Anspruch auf die Regentschaft kund tat, trat Friedrich vollständig zurück.
Friedrich galt allgemein als mindererfolgreicher König. Die Politik lag ihm nicht, denn er war unsicher, vertrat nur selten persönliche Anschauungen und ließ sich schnell und einfach beeinflussen.
So auch durch seine Mutter, die Friedrich und Leopold dazu brachte den Tod ihres Vaters zu rächen. Bei diesem Kampf, der einer Abschlachtung oder einem Massaker glich, starben allerdings nicht nur die Schuldigen.
Quelle:
– G. Hartmann, K. Schnith (Hrg.): Die Kaiser: 1200 Jahre europäische Geschichte, Marix, Wiesbaden 2006, S. 401-403