Konrad III.

Einführung

Sechs Könige aus dem schwäbisch-hohenstaufischen Haus herrschten nacheinander über Deutschland. Ihre Namen waren Konrad III., Friedrich I., Heinrich VI., Philipp, Friedrich II. und Konrad IV.

Inhalt

Konrad III. enteignet Herzog Heinrich von Bayern

Der erste dieser Könige war also Konrad III.; Herzog Heinrich von Bayern wollte sich ihm nicht gänzlich unterwerfen. Er war betrübt, dass Konrad ihm vorgezogen wurde, denn er hatte sich selbst Hoffnung auf die Kaiserwürde gemacht. Seine Widerspenstigkeit wurde ihm von Konrad sehr schlecht angerechnet. Er nahm ihm zur Strafe seine beiden Herzogtümer und gab Bayern dem Markgrafen Leopold von Österreich und Sachsen dem Markgrafen von Brandenburg, Albrecht dem Bären.

Die treuen Weiber von Weinsberg

Als aber Albrecht Besitz von dem Land nehmen wollte, ließen ihn die treuen und tapferen Sachsen nicht ein. Selbst nach Heinrich’s Tod nahmen sie keinen fremden Regenten an und hoben das Land seinem unmündigen Sohn, Heinrich dem Löwen, auf. Auch Heinrichs Bruder, Herzog Welf, versuchte, das Land an sich zu nehmen und so entstand zwischen ihm und dem Kaiser ein Krieg, in dem die Weiber von Weinsberg die berühmtesten Taten verrichteten.

Ihr Städtchen nämlich, in dem Welf eine Besatzung hatte, wurde von König Konrad belagert und so hart verängstigt, dass es sich schließlich ergeben musste. Ehe es aber so wie kam, erschien eine Gesandtschaft schöner Weiber in des Königs Zelt und flehte um Gnade, denn Konrad hatte in seinem Grimm beschlossen, alles in der Stadt niederhauen zu lassen. So schön und süß sie aber auch baten, so sehr sie weinten und flehten, so konnten sie doch nichts weiter erlangen, als dass die Frauen Abzug haben sollten mit ihren besten Schätzen, so viel sie tragen könnten.

Da nahmen die Weiber ihre Männer auf den Rücken und zogen so aus der Burg. Der König war zwar über diese Auslegung und Anwendung der gegebenen Erlaubnis anfangs sehr erstaunt, gab aber dann auch den Männern Verzeihung. So erzählt es wenigstens die Sage. Dieser Kampf um Weinsberg fiel in das Jahr 1140. Ein deutscher Dichter (Bürger) hat diese Begebenheit in einem Gedicht („Die Weiber von Weinsberg“) verewigt und die bei Weinsberg gelegene Burg, die jetzt eine Ruine ist, führt noch den Namen „Burg Weibertreu“.

Der Streit zwischen Bayern und dem Kaiser

Es entstand also durch Heinrichs von Bayern Absetzung ein langer Streit zwischen zwei Parteien, der kaiserlichen und der bayerischen. Die bayerische wurde die Welfische genannt; die kaiserliche die Ghibellinische, von der Stadt Waiblingen, die dem hohenstaufischen Haus gehörte und woraus die Italiener, nach ihrer Aussprache, Ghibellinen machten.

Ihr werdet euch erinnern, dass sich Konrad III. von dem heiligen Bernhard zu einem unglücklichen Zug ins heilige Land bereden ließ. Er kam 1149 krank von der Reise zurück und starb wenige Jahre (1152) darauf. Seines Bruders Sohn wurde unter dem Namen Friedrich I. zu seinem Nachfolger erwählt.

Quelle:

  • Dr. Georg Ludwig Jerrer: Die Weltgeschichte für Kinder, Band 2, 5. Ausgabe, Nürnberg: Verlag von Friedrich Campe, 1833.
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