Kaiser Konrad II.

Mit dem Tod König Heinrichs II., 1024, war die sächsisch-ottonische Dynastie im Mannesstamme erloschen, denn Heinrich starb kinderlos. Dadurch war der Zusammenhalt im Reich gefährdet und militärische Konflikte konnten nicht ausgeschlossen werden. Dementsprechend wurde ein starker König, zur Orientierung der anderen Gewalten, gesucht. Er sollte den Frieden sichern und Konflikte ausgleichen.

Sechs Wochen nach dem Tod Heinrichs kam es zur Königswahl in Kamba am Rhein. Zur Wahl standen Konrad II., auch der Ältere genannt, und sein Vetter Konrad II., auch der Jüngere genannt. Konrad II. der Ältere ging in dieser Wahl als Sieger hervor. Doch der Wahlbericht wird stark kritisiert und wird sogar als fiktiv betrachtet. So ist man sich beispielsweise sicher, dass das Wahlergebnis dadurch beeinflusst wurde, dass Sachsen nicht anwesend war und der Erzbischof von Köln, sowie Lothringen keine Stimmen abgaben. Konrad galt allerdings als sehr geeignet. Sein großes Ansehen war positiv und er hatte Macht in Worms und Speyer. Da er bereits verheiratet war, waren Nachkommen möglich und auch wahrscheinlich, was eine stabile Königsherrschaft bedeutete.

Konrad hatte einen schweren Stand durch den frühen Tod seines Vaters. Doch der Bischof von Worms, Burchard, war für ihn wie ein Adoptivvater. Konrad kam nicht aus einer generationsreichen Dynastie. Er war der erste Salier auf dem Thron und galt als eher unkonventionell. So heiratete er beispielsweise Gisela aus einer schwäbischen Herzogsfamilie, die von den Karolingern und Liudolfinger abstammte. Dadurch gelang Konrad auf der einen Seite zu einem besseren Ansehen, auf der anderen Seite jedoch war diese Ehe, auf Grund des nahem Verwandtschaftsgrades, kanonisch unzulässig. Konrad aber stand zu seiner Gattin und bewies Willensstärke. Auch bei der Krönung sollte dies von Belang sein. Der Erzbischof von Mainz, Aribo, übernahm zwar die Weihe, weigerte sich aber Gisela zu krönen. Deshalb wurde beim Königsumritt ein Umweg über Köln gemacht, wo die Krönung von Pilgrim vollzogen wurde. Dadurch wurde das Krönungsrecht in Köln für Jahrhunderte etabliert.

Konrad II. war ein hoch angesehener Mann. Schon sein Weg zum Mainzer Dom war von guten Taten geprägt. Konrad zeigte sich als gerechter und gnädiger Herrscher, dessen Streben nach Barmherzigkeit stärker war, als das Verlangen seiner Weihe. Und so erwies er sich als Wahrer von Friede und Recht, dessen Herrschaft ab 1025 einheitlich anerkannt wurde. Dieser Frieden galt allerdings nur für Deutschland, denn in Italien kam es immer wieder zu Unruhen.

1026 brach Konrad zu seinem ersten Italienzug auf. 1027 kapitulierte Pavia.

Im selben Jahr, an Ostern, kam es zur Kaiserkrönung von Konrad und Gisela. Die Friedenssicherung Italiens erreichte Konrad schließlich durch viel Energie und Geschick. Trotz einiger Misserfolge gelang ihm die Stabilisierung der Verhältnisse im Inland, als auch zu Dänemark, Polen, Böhmen und Ungarn. Ernst von Schwaben, Giselas Sohn, Konrads Stiefsohn war nach der Kaiserkrönung aufständisch. Zwar erhielt er zunächst die Gnade seines Stiefvaters, ebenso aber auch dessen unerbitterliche Härte. Nach weiteren Eskalationen wurde er wegen Hochverrat abgesetzt und starb im Gefecht.

Konrad gewann im Laufe seiner Herrschaft auch Kärnten dazu, was zu einer salischen Machtkonzentration führte. Konrad starb 1039 im Kreise seiner Familie und hinterließ seinem Nachfolger ein geordnetes Reich. Bereits 1026 hatte Konrad damit begonnen seinen Sohn, Heinrich III., auf die Nachfolge vorzubereiten.

Quelle:
– G. Hartmann, K. Schnith (Hrg.): Die Kaiser: 1200 Jahre europäische Geschichte, Marix, Wiesbaden 2006, S. 183-189

Kommentare sind geschlossen.