Adolf war der Sohn von Walram II. und Adelheid. Er galt als mittelgroß, liebenswürdig, waffengewandt, tapfer und war für seine Verhältnisse überdurchschnittlich gebildet.
1276 wurde er der Nachfolger Walrams. Die Landesverbindung zwischen Idstein und Wiesbaden brachte Adolf aber diverse Fehden ein. Doch davon ließ er sich nicht beeinflussen.
Stattdessen wollte er seine Einkünfte weiter verbessern und stellte sich und sein Heer dafür in den Dienst anderer, unteranderem in den mit ihm verwandten Erzbischof von Köln, für den er ab 1280 auf kurkölnischer Seite in den limburgschen Erbkrieg zog. Auch 1288 in der bekannten und bedeutenden Schlacht von Worringen kämpfte Adolf und geriet dabei kurzzeitig in brabante Gefangenschaft.
Aus Nassau drohte keine Gefahr, da ihre Verhältnisse bescheiden waren. Adolf konnte der Politik der Kurfürsten nicht gefährlich werden, deshalb wählten sie ihn am 5. Mai 1292 zum König und krönten ihn am 24. Juni in Aachen. Doch Adolf musste den Kurfürsten so viele Zugeständnisse dafür machen, dass er quasi machtlos war. Durch eine kluge Heiratspolitik seiner Nachkommen versuchte Adolf die Einheit der Kurfürsten zu zerbrechen und zu schwächen.
Während Adolf 1288 noch auf Kölner Seite kämpfte, galt seine volle Unterstützung fortan Brabant. 1294 gab es ein Abkommen mit England, um die Franzosen am Vordringen zu hindern. Mit Kämpfen und der Unterstützung Englands konnte sich Adolf 1294 und 1295 die Gebiete Meißen und Thüringen aneignen. Doch Adolf besaß zu wenig Macht, um das Bündnis mit England langfristig aufrecht zu halten.
Ab Mitte 1296 bildete sich ein Bündnis zwischen Herzog Albrecht von Österreich, König Wenzel II. von Böhmen, dem Erzbischof von Mainz und den Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg, das ohne den Erzbischof von Trier und den Pfalzgrafen bei Rhein 1298 die Absetzung Adolfs bewirkte. Gleich am nächsten Tag wählten sie Albrecht von Habsburg zum neuen König. Grundlage für dieses fragwürdige Vorgehen waren die Beschlüsse des Konzils von Lyon, im Jahr 1245. Der Erzbischof von Mainz betitelte Adolf als „untauglich und unnütz“ und berief sich dementsprechend auf eine Ausnahmesituation, mit einem Notrecht.
Dennoch musste es zur militärischen Lösung kommen. Am 2. Juli 1298 kam es in Hasenbühl bei Göllheim (Rheinpfalz) zur Entscheidungsschlacht, bei der Adolf den Tod fand.
Während seiner Herrschaft hatte Adolf vergeblich versucht ein territorial abgestütztes Königtum zu errichten. Doch er war den Kurfürsten unterlegen und wurde denen zum Opfer, die ihn einst gewählt hatten. Allein weil er ihren Erwartungen widersprach und ihrer Politik doch gefährlicher wurde, als sie es für möglich gehalten hätten.
Quelle:
– G. Hartmann, K. Schnith (Hrg.): Die Kaiser: 1200 Jahre europäische Geschichte, Marix, Wiesbaden 2006, S. 378-381