Schlacht an der Unstrut im Jahre 642
Herzog Radulf von Thüringen hatte sich unabhängig von Austrasien gemacht. Um ihn wieder zum Gehorsam zu bewegen, versammelte der fränkische Hausmeier Grimoald in Austrasien ein Heer unter der Führung von dem jungen König Siegbert und zog mit diesem über den Rhein.
Die Vorhut der Thüringer wurde von den Franken beim ersten Zusammenstoß zerschlagen. Radulf hatte sich auf einen Berg an der Unstrut zurückgezogen und sich dort verschanzt. Als die Franken in der Nähe des Berges ankamen, konnten sie sich zunächst nicht auf einen geeigneten Zeitpunkt für den Angriff einigen. Zusätzlich sollen in den Reihen der Franken „deutsche“ Truppen aus der Gegend von Mainz gestanden haben, die aber mit den Thüringern verbündet waren. Nach vielen Uneinigkeiten gingen schließlich Herzog Bobo und Graf Aenovalaus mit einem Teil des fränkischen Heeres zum Angriff auf die Verschanzung des Berges über.
Radulf bemerkte die Unentschlossenheit seiner Gegner, kam ihrem Angriff zuvor und stürzte sich mit solcher Wucht auf die Franken, dass er ihnen eine blutige Niederlage bescheren konnte. Dabei wurden beide fränkische Heerführer getötet. Siegbert musste dem Herzog Radulf das Land Thüringen als erbliches Land verleihen, bevor er unbehelligt abziehen konnte. Die einzige Bedingung von Siegbert war, dass Thüringen – genau wie Bayern – trotzdem noch unter der austrasischen Oberherrschaft stehen musste. [1, S. 213f]