Schlacht bei Epfach am Lech 743
Karl Martell hatte vor seinem Tod das Reich in drei Teile und seinen Söhnen zugeteilt. Aber die beiden älteren Söhne Karlmann und Pippin verbündeten sich gegen den jüngsten Sohn Grifo und wollte ihm das Erbe streitig machen. Grifo suchte daraufhin Hilfe bei seinem Schwager, Herzog Odilo von Bayern, der mit dem Herzog der Alemannen, Theobald, einen Verbündeten hatte. Sie zogen in ein festes Lager am rechten Ufer des Lech.
Karlmann und Pippin erfuhren von diesem Aufstand ihres jüngeren Bruders, woraufhin sie den fränkischen Heerbann versammelten und in Richtung Lech zogen. Hier standen sie den Feinden 14 Tage lang gegenüber, während jeden Tag neue Truppen antrafen und das fränkische Heer immer weiter anwachsen ließen. Der Herzog von Bayern erkannte die Übermacht der Franken und versuchte, Verhandlungen mit ihnen aufzunehmen. Doch es war zu spät: der päpstliche Legat Sergius, den er in das feindliche Lager geschickt hatte, wurde mit Hohn und Spott abgewiesen.
In der folgenden Nacht überschritt das fränkische Heer an einer seichten Stelle den Lech und überfiel das feindliche Lager an mehreren Punkten gleichzeitig. Es kam zu einem mörderischen Kampf, in dem die Franken die größeren Verluste erlitten als die Bayern. Da sie aber immer wieder neue Truppen ins Gefecht führen konnten, erkämpften sie sich schließlich den Sieg und schlugen die Bayern und Alemannen in die Flucht. Odilo rettete sich mit wenigen Treuen über den Jun, Herzog Theobald floh nach Alemannien. [1, S. 258f]