Der erste Kreuzzug

Der Aufbruch ins heilige Land

Das ganze Heer sollte im August 1096 aufbrechen. Peter der Einsiedler konnte aber die Zeit nicht erwarten. Er ging mit einem gesonderten Schwarm, anfangs von 15.000 in der Folge von mehr als 80.000 Mann voraus, umgürtet mit seinem Strick und mit Sandalen an den Fußsohlen. Da ihm der Haufen zu groß war, übergab er das Kommando über einen Teil davon seinem Freund, einem wackeren Ritter, Walther Habenichts, der diesen Beinamen seiner Armut wegen erhalten hatte.

Inhalt

Das erste Heer haust fürchterlich auf seinem Weg

Ihren Marsch nahmen sie über Deutschland und Ungarn nach Konstantinopel, wo der allgemeine Sammelplatz sein sollte; unterwegs aber hausten sie wie Straßenräuber und wo man ihnen nicht gutwillig Lebensmittel genug brachte, da raubten, plünderten und mordeten sie. Die Deutschen gaben ihnen freiwillig, was sie benötigten; die Ungarn aber, und besonders die Bulgaren (die kriegerischen Bewohner von Bulgarien), wollten sich diese Ungebilde nicht gefallen lassen und schlugen viele Tausende tot. Pater brachte letztendlich nicht mal ein Viertel der Männer nach Konstantinopel.

Noch schlimmer erging es einem deutschen Priester namens Gottschalk, der einen zweiten Haufen deutschen Schwärmer nachführte, denn er wurde mit seiner ganzen Rotte erschlagen.

Bald kam ein drittes Heer von mehr als 200.000 Mann nach. Es waren Priester, Mönche, Bauern, Schüler, Weiber und allerlei anderes Gesindel.

Da der Zug gegen die Ungläubigen ging und die Juden auch unter die Ungläubigen gerechnet wurden, so glaubte dieser Schwarm, seinen heiligen Eifer zuerst an den armen Hebräern bestätigen zu müssen. Alles, was Jude hieß, wurde von ihm in Stücke gehauen und besonders in Speyer, Worms, Mainz und Köln wurde eine große Menge Juden niedergemacht. Die Strafe für ihre Grausamkeit fanden diese Bürger in Ungarn, wo auch sie größtenteils niedergemacht wurden.

Die Ankunft in Konstantinopel

In Konstantinopel war indessen auch ein Zug italienischer Landstreicher angelangt. Es herrschte damals in Konstantinopel der Kaiser Alexius Comnenus. Um seine ungebetenen Gäste so schnell wie möglich wieder los zu werden, gab er ihnen Schiffe, die sie über die Meerenge nach Asien übersetzten.

Nun war also der regellose Haufen im Land des Feindes. Ihr könnt euch leicht denken, wie übel da gehaust wurde. Sie zerstreuten sich rechts und links, plünderten und mordeten und zwar nicht nur die Türken, sondern auch sich selbst untereinander; denn sie waren in verderbliche Misshelligkeiten geraten. Indem sie so im Land umher wüteten und sich einander anfeindeten, wurden sie plötzlich von Soliman, dem Sultan von Nicäa, der auch Kilidsche Arslan heißt, mit einem gut geübten Heer überfallen und beinahe vollständig getötet. Dem unerfahrenen Peter blieben kaum 3.000 Mann, mit denen er nach Konstantinopel zurück floh.

Das zweite Heer kommt friedlicher voran

Indessen war auch das bessere Heer unter Gottfried von Bouillon aufgebrochen. Es bestand aus 70.000 Mann zu Fuß und 10.000 gepanzerten Reitern. In guter Ordnung zog es durch Deutschland und Ungarn; und da es keine Ausschweifungen beging, so erreichte es ohne Unfälle Konstantinopel. Ein anderer Zug unter dem mächtigen Grafen Raimund von Toulouse rückte aus dem südlichen Frankreich über die Alpen heran.

Auch Hugo, ein Bruder Königs Philipp I. von Frankreich, kam über Italien. Boemund, ein Sohn des Robert Guiscard, brach, begleitet von seinem Vetter Tancred, mit 10.000 Reitern und etwas Fußvolk von Neapel auf und richtete seinen Marsch nach Konstantinopel, dem allgemeinen Sammelplatz sämtlicher Kreuzfahrer. Unterwegs schlossen sich noch viele tausend andere Schwärmer und der Überrest von Peters Heer an sie an.

Der Einfall ins heilige Land

Kaiser Alexius erschrak über diese ungeheure Menschenmenge. Er begegnete ihnen mit großer Artigkeit, um sie als Freunde zu behalten; versuchte sie aber, so schnell wie möglich los zu werden. Seine Schiffe führten sie über das Meer. Dort wurde Musterung gehalten und siehe da, das ganze Heer bestand aus 100.000 Reitern und 200.000 Fußgängern, ohne Weiber, Kinder, Knechte und Mönche. Soliman konnte einer solchen Macht nicht standhalten. Die Kreuzfahrer nahmen Nicäa ein und überwanden seinen Sohn zweimal. Die leicht bewaffneten Türken erschraken vor den eisernen Rittern, vor den großen, geharnischten Schlachtpferden und den starrenden Lanzen, bis sie sich nach und nach an den Anblick gewöhnten und sie mit Vorteil anzugreifen lernten.

Die Eroberung von Jerusalem

Nun ging der Zug nach Jerusalem. Aber rechts und links von Feinden bedroht, von Hunger und Krankheiten aufgerieben, durch zahlreiche Besatzungen geschwächt, die sie den eroberten Städten zurücklassen mussten, verloren sie auf dem weiten Marsch eine solche Menge Menschen, dass kaum 60.000 Mann bis vor die heilige Stadt kamen. Sie war stark besetzt und wurde herzhaft verteidigt. Fünf Wochen lang blieben alle Angriffe vergeblich.

Schließlich, am 15. Juni 1099, wurde sie erstürmt unter dem Kriegsgeschrei: Gott will es! Gott will es! Alle Muhamedaner wurden niedergehauen; selbst Frauen und Kinder blieben nicht verschont. Eine Anzahl Mütter mit ihren Säuglingen hatte sich in unterirdische Gewölbe versteckt; sie wurden verraten, aufgesucht und ohne Barmherzigkeit ermordet. Niemand achtete auf ihr Flehen, auf das Schreien der unschuldigen Kinder.

Nach dieser Gräuelszene zogen die Barbaren in feierlicher Prozession zum Grab Jesu, warfen sich nieder in brünstiger Andacht, beteten, stimmten Lobgesänge an und feierten ein glänzendes Dankfest. Hierauf wurden alle Juden in Jerusalem zusammengetrieben, in eine Synagoge gesperrt, die die Türken ihnen eingeräumt hatten und dort samt Frauen und Kindern lebendig verbrannt.

Schlusssatz

Was sagt ihr zu all diesen Abscheulichkeiten? Glaubt ihr, dass Christus für Unmenschen gestorben sei, die so ganz den schönen Spruch vergaßen: Ich habe keinen Gefallen an dem Tod des Gottlosen, sondern dass er sich bekehre von seinem Wesen und lebe!

Gottfried von Bouillon wurde nun zum König von Jerusalem erwählt; hielt sich aber für unwürdig, König zu heißen und da eine Krone zu tragen, wo der Sohn Gottes nur eine Dornenkrone getragen hatte und nannte sich nur den Verteidiger und Baron des heiligen Grabes. Nach seinem Tod (1101) folgte ihm Balduin, sein Bruder, der bisher Graf von Edessa war.

3 Kommentare:

  1. Gisbert Dahmen-Wassenberg

    Einen unqualifizierten Beschreibungsversuch des Kreuzzuges habe ich bisher nicht gelesen.

  2. kreuzzüge meine Meinung

    nicht so toll hier alles beschrieben meine Meinung dazu bisschen mehr warum es zu den Kreuzzügen kam kam hier nicht vor das finde ich sehr mau da sind andere Seiten echt besser
    LG theo boone

  3. geschcihte kreuzzug

    da haben sie recht doch die kreuzzüge wurden in leben gerufen da die Christen vom ISlam bedroht wurden . Ebenfalls war es gott gewollt sagte urban 2. aber auch die verwüstung von christlichen städten war ein faktor

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