Schlacht bei Döffingen (24. August 1388)
Während des deutschen Städtekriegs (1387-1389) kam es zu einer Schlacht zwischen dem Grafen Eberhard von Württemberg und den Reichsstädten Esslingen und Reutlingen. Als Eberhard die beiden Städte Esslingen und Reutlingen bedrohte, riefen diese ihre verbündeten Städte zu Hilfe:
- Ulm
- Konstanz
- Nördlingen
- Heilbronn
- Gmünd
- Rottweil
- St. Gallen
- Memmingen
- Rotenburg
- Biberach
- Nürnberg
- Straßburg
- Basel
- Speyer
- Worms
- Mainz
- Frankfurt
Insgesamt bekamen die Städte so einige Truppen zusammen: ca. 1.000 Lanzenreiter, 1.000 Bogenschützen, 1.000 leichte Reiter und Fußsoldaten sowie 1.000 Mann ohne Rüstung – insgesamt also 4.000 Mann. Dieses Heer zog nach Weil der Stadt und belagerte von dort aus den befestigten Kirchhof von Döffingen, wo sich die Menschen der Umgebung mit ihrem Hab und Gut geflüchtet hatten.
Graf Eberhard von Württemberg befahl den ihm verbündeten Fürsten, Hilfe zu leisten. Daraufhin sendeten der Pfalzgraf Ruprecht, der Markgraf von Baden, die Grafen von Öttingen und andere Herren insgesamt über 1.000 Reiter. Damit hatte das Heer Graf Eberhards eine Streitkraft von 1.100 Reitern und ca. 6.000 Fußsoldaten.
Mit diesem Heer erreichte Graf Eberhard am 24. August das Dorf Döffingen und beschloss, das Heer der Reichsstädte anzugreifen. Vor allem sein Sohn, Graf Ullrich, drängte auf den Angriff, da er sich von diesem erhoffte, seine zuvor bei Reutlingen erlittene Niederlage wieder auszugleichen. Ullrich stieg nach Rittersitte mit seinen Soldaten vom Pferd, um dem Feind mit gleichen Waffen zu begegnen. Sodann führte er mit seinen Rittern den ersten Angriff aus und stürmte auf das gegnerische Heer zu. Aber die Soldaten der Reichsstädte waren gut vorbereitet und hatten viele tapfere Ritter in ihren Reihen. Sie töteten den Grafen Ullrich sowie die Grafen von Löwenstein, Zollern und Werdenberg und viele weitere Adlige.
Der Rest des württembergischen Heeres sah diesen missglückten Angriff und Ullrichs Vater, Graf Eberhard, rief laut aus: „Mein Sohn ist wie ein anderer Mann! Haltet euch tapfer, denn seht, die Feinde fliehen schon!“ Als die Soldaten der Reichsstädte auf der Gegenseite diesen Ruf hörten, drehten sie sich verdutzt um, um die Fliehenden aus den eigenen Reihen zu sehen. Und in diesem Augenblick flohen plötzlich zuerst die Nürnberger Soldtruppen; andere folgten ihrem Beispiel und minimierten so das Heer der Städte.
Zur gleichen Zeit wurde das städtische Heer von dem kriegserfahrenen Ritter Wolf von Wunnenstein von der Flanke her angefallen, was den Ausgang der Schlacht zugunsten von Graf Eberhard entschied. Bemerkenswert ist, dass Wunnenstein sonst ein Feind der Württemberger, jedoch ein noch größerer Feind der Reichsstädte war und nur deshalb auf Seiten von Graf Eberhard kämpfte.
Das städtische Heer wurde von Konrad Besserer, Bürgermeister von Ulm, befehligt. Er widerstand tapfer aber vergeblich den Angriffen der Württemberger und wurde schließlich niedergestochen. Mit ihm fiel das Hauptbanner der Reichsstädte. Um die 1.000 tote Soldaten aus dem Heer der Reichsstädte bedeckten den Erdboden, 600 Mann wurden gefangen genommen. Auf Seiten der Württemberger wurden um die 600 Soldaten getötet, darunter 60 Ritter und Edelleute. [2, S. 888-890]