Thüringer Grafenkrieg

Der Thüringer Grafenkrieg, auch als Thüringer Grafenfehde bekannt, fand zwischen 1342 und 1346 zwischen mehreren adeligen Familien des Hauses Wettin statt. Sie kämpften um die Vorherrschaft in Thüringen.

Kriegsgründe

Als Grundlage für diese Auseinandersetzungen kann man den Erbfolgekrieg sehen, der mit dem Tod von Heinrich Raspe im Jahre 1247, ausgelöst wurde. Heinrich der Erlauchte gewann damals das Thüringer Landgrafenamt für die Wettiner. Heinrichs Enkel Friedrich I und dessen Sohn Friedrich II versuchten die Herrschaft der Wettiner über Thüringen zu stärken. Die anderen Adelsautoritäten sahen dies gar nicht gerne und fühlten sich bedroht und herausgefordert.

Kriegsverlauf

In der zweiten Hälfte des Jahres 1342 verbündeten sich die Grafen von Hohnstein, Weimar-Orlamünde und Schwarzburg gegen Friedrich II. Auch die Vögte von Gera und Plauen schlossen sich ihnen an. Nur knapp einen Monat nach diesem Bündnis kam es zu ersten Ausschreitungen. Auch andere politische Auseinandersetzungen hatten auf diesen Krieg Auswirkungen. So stritt sich zu diesem Zeitpunkt der Erzbischof von Mainz mit den Erfurtern. Da sich der mainzer Erzbischof ebenfalls den Grafen und Vögten anschloss, schloss sich Erfurt automatisch Friedrich II an.
Bereits zwei Monate später wurde ein Friedensvertrag unterzeichnet, den der damalige Kaiser vermittelt hatte. Doch er hielt nicht lange genug, um überhaupt nennenswert zu sein. Friedrich II verfolgte fortan eine neue Strategie. Statt gegen alle Grafen etc. gleichzeitig zu kämpfen, versuchte er Einzelabkommen mit ihnen zu schließen. So schwächte er die gegnerische Seite und steigerte seine Chancen auf einen Sieg. Als erstes besänftigte er die Vögte von Gera und Plauen, dann die Schwarzburger und schließlich auch den Grafen von Weimar-Orlamünde. Diese Friedensabkommen zogen sich von 1343 bis 1346 hin und endeten damit, dass die Wettiner das Land ihrer Gegner als Lehen zugesprochen bekamen und diese damit ihre selbstständige politische Position verloren.

Folgen des Krieges

Die Wettiner konnten ihre Position in Thüringen durch diese Fehde stärken. Die Schwarzburger und Vögte blieben zwar in Thüringen und spielten im Laufe der Zeit immer mal wieder eine wichtige Rolle, doch sie konnten sich nicht weiter entfalten und stellten somit keine Gefahr mehr für das Haus Wettin dar.

Quellen

  • Morby, John E.: Handbuch der deutschen Dynastien, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2006, S. 144 – 156
  • Groß, Reiner: Die Wettiner, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2007, S. 47 – 69

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