Wetter und Klima

Das Wetter unterliegt ständigen Schwankungen. Im Folgenden listen wir zahlreiche Beschreibungen von außergewöhnlichen Witterungen auf. Diese stammen von unterschiedlichen Zeitzeugen und wurden über die Jahrhunderte weitergegeben. Die folgende Liste enthält somit alle auffindbaren Wetteranomalien des Mittelalters, die in unterschiedlichsten Aufzeichnungen zahlreicher Autoren niedergeschrieben wurden.

Auflistung der außergewöhnlichen Wetterereignisse

401: strenger Winter

Im Jahr 401 folgte ein ungeheuer strenger Winter. Das schwarze Meer soll fast vollständig zugefroren sein. Im Frühjahr darauf seien 30 Tage lang ganze Eisberge durch die Propontis getrieben worden[1].

Um 406: Frost

Gegenden litten durch erdrückende Schneemassen und grimmigen Frost.

418: schneereicher Winter

Im August und September des Jahres 418 erschien ein Komet am Himmel. Um dieselbe Zeit fiel auch ein besonders starker Hagel und der Winter darauf zeichnete sich durch eine besonders große Menge an Schnee aus[4].

432: strenger Winter

Ein besonders kalter Winter war für große Teile der Bevölkerung äußerst nachteilig. (Prosp. Aquit. Chronic.)

442: harter Winter

Durch die großen Schneemengen dieses harten Winters litt besonders Illyrien, die Region im Westen der Balkanhalbinsel. Zur gleichen Zeit hatte Attila mit seinen Hunnen schon zwischen dem schwarzen und dem adriatischen Meer alles verheert.

546: unaufhörlicher Regen und strenger Winter

In diesem Jahr gab es so viel Regen, dass Korn, Öl und Wein kaputt gingen. Dieser Regen war begleitet von heftigen Gewittern. Der Winter dieses Jahres war ausgezeichnet durch die Menge des Schnees und die Heftigkeit der Kälte. Es war so kalt, dass die Vögel sich nicht mehr ausreichend bewegen und mit der Hand gefangen werden konnten.

557: strenger Winter

Der Winter dieses Jahres war so streng, dass die Hunnen unter ihrem Anführer Zaberga die gefrorene Donau überquerten. So konnten sie auch mit ihrer zahlreichen Reiterei Moesien, Thrakien und Griechenland bis an die lange Mauer verheeren.

565: kalter Winter

Der Winter dieses Jahres war äußerst streng. Fünf Monate lang blieb die Erde mit Schnee bedeckt.

588: Kältewelle im Frühsommer

Nach einem sehr feuchten Frühjahr setzten die Trauben und Baumfrüchte bereits Knospen an. Doch dann wurde es kalt und es viel so viel Schnee, dass dieser tief den Boden bedeckte. Dann trat eine solche Kälte ein, dass Alles durch den Frost verdorben wurde und die Schwalben sowie andere Vögel, die den Winter nicht bei uns verbringen, zu Grunde gingen. Dabei war es verwunderlich, dass dieser Frost in Gegenden, wo er sonst nie Schaden anrichtete, diesmal fast Alles zerstörte; aber dort, wo er in gewöhnlichen Jahren leichten Schaden anrichtete, reichte er nicht hin.

580: 12 Tage Regenfälle

In diesem Jahr hielt einmal der Regen zwölf Tage lan an. Dazu fiel zeitweise ein durch seine Verheerungen denkwürdiger Hagel; nach den durch den Regen verursachten Überschwemmungen trieben die Bäume im September wieder aufs Neue Blüten.

581: Tollheit unter Wölfen und Turbo

In diesem Jahr dauerten die Seuchen noch an. Wölfe rannten wie betäubt in die Städte, wo sie von den Bewohnern totgeschlagen wurden.

In dem selben Jahr riss bei Nacht mit noch nie dagewesener Heftigkeit ein Luftstrom Häuser Wälder und Menschen nieder. Das besondere an diesem Sturm war, dass er nur etwa 7 Jauchert breit war (ca. 3,5 Hektar).

Dieses Ereignis wäre ganz beispiellos, wenn es nicht die Erscheinung eines sogenannten Wetter-Wirbels, eines Turbos, gäbe. Dieser ist eine seltene, bei Nacht auftretende Erscheinung. An anderen Orten sah man währenddessen den Himmel in Flammen.

581: Blutregen

In diesem Jahr regnete an drei verschiedenen Orten von Paris eine rote Substanz vom Himmel. Dieser Regen sah aus wie Blut und, wenn er auf Kleider fiel, diese so verdarb und ihnen einen solchen ekelhaften Geruch mitgab, dass sie ganz unbrauchbar wurden. An einem anderen Ort sah man ein Haus ganz überzogen mit dieser roten Substanz.

584: außergewöhnliche Witterung für die Vegetation

Die Folgen für die Vegetation aufgrund von Wetter und Klima waren in diesem Jahr denkwürdig: Nachem der Frost, später die Dürre und Hagel alles verdorben hatten, setzten im September die Bäume wieder neue Blüten an.

An den Weinstöcken zeigten sich auch neue Sprösslinge, die Rudimente von Trauben bildeten.

586: nasskalter Sommer

Dieses Jahr hette einen so verregneten und rauhen Sommer, dass dieser ganz dem Winter glich. Die Menge des Regens führte zu Überschwemmungen, die beinahe alles zugrunde richteten.

587: anomale Witterung

Man sah das Austreiben von Früchten an Weinstöcken und Bäumen. Der Herbst war geprägt von unaufhörlichem Regen, der schließlich zu Überschwemmungen und großen Schäden führte.

589: erneut anomale Witterung mit Kälte und viel Regen

Es gab wieder Störungen im Blühen und Frucht-Ansetzen der Bäume: man sah im September Rosen und Apfelbäume blühen. Es war im Sommer kalt und unheimlich verregnet, was wieder zu Überschwemmungen führte. Begleitet wurde die katastrophale Lage durch Gewitter, die man in den Sommermonaten in dieser Intensität nicht kannte. Selbst im Herbst noch hatten die Gewitter eine ungewöhnliche Stärke.

591: kalter Winter und Blutregen

Ein ebenso kalter Winter folgte auf die Trockenheit des Sommers. Die Kälte war grimmiger, als sich die ältesten Personen erinnern konnten Auch gab es dieses Jahr wieder Blutregen, der Bäche in Blutströme verwandelte.

605: strenger Winter

Der Winter des Jahres 605 zeichnete sich durch seine Strenge aus. Auf diesen kalten Winter folgte im Jahr 606 ein sehr heißer und trockener Sommer.

620: langer Winter

Für dieses Jahr gibt ein Geschichtsschreiber einen Winter an, der 300 Tage lang dauerte.

658: starker Sturm

In diesem Jahr richtete ein unerhörter Sturm außerordentlichen Schaden an: Er zerstörte das Getreide, riss Bäume aus, die er auf weite Strecken mit sich führte und stürzte Kirchen ein.

Im Jahr darauf gab es in Italien einen 7 Tage lang anhaltenden Steinregen, der aber vielleicht eher ein Hagel gewesen sein dürfte.

653: Ascheregen in Konstantinopel

Für dieses Jahr wird ein Staub- oder Ascheregen erwähnt.

661: häufiger Regen

Dieses Jahr war äußerst reich an Gewittern und Regen, so dass Tausende von Blitzen erschlagen worden seien. Die Hülsenfrüchte, die man aufgrund des unaufhörlichen Regens nicht ernten konnte, schlugen zum zweiten Mal Wurzeln und konnten später zum zweiten Mal geerntet werden.

670: Strenger Winter und Sturm

Der Winter des zweiten Regierungsjahres Konstantins war ungewöhnlich streng und im gleichen Jahr gab es auch einen verheerenden Sturm.

695: strenger Winter

Entweder in diesem oder im folgenden Jahr herrschte ein ungewöhnlich strenger Winter. Fas überall ging der Weinstock zugrunde. Auch die Themse war sechs Wochen lang zugefroren.

717: Erneut kalter Winter und Sturm

Ein unerhört kalter Winter herrschte ums Jahr 717 in Thrakien und Osteuropa. Selbst in der Gegend von Konstantinopel blieb der Schnee hundert Tage lang liegen. Die Sarazenen, die die Stadt belagerten litten enorm unter der Kälte. Auch breitete sich die Pest in Konstantinopel und unter den belagernden Sarazenen aus.

Dadurch wurden die Belagerer genötigt, den Rückzug über das Meer anzutreten. Auf demselben kamen sie in einen entsetzlichen Sturm, währenddessen es feurigen Hagel regnete (Hagel mit Meteor-Steinen; aber manche sahen darin das griechische Feuer). So wurden die meisten Schiffe der Sarazenen zerstört und nur 20 Stück erreichten ihre Heimatküste.

722: unterschiedliche Witterung

Das Jahr 722 wird als besonders fruchtbar geschildert. Aber lokal wurden in Campanien die Saaten teils durch Feuer vom Himmel, teils wahrscheinlich auch durch Wirbelwinde zersört. Konstantinopel litt durch ein Aufbrausen der See.

764: ungewöhnlich kalter Winter

Bereits Ende September setzte der kalte Winter in einigen Gegenden ein. In den nördlichen Gegenden war die Kälte sehr heftig. Das schwarze Meer war dort an vielen Stellen meilenweit steinhart gefroren. Das Eis breitete sich auch an der Küste zu Mösien hinunter aus. Die Dicke des Eises schätzte man auf 30 Ellen, die aber insbesondere durch den enorm häufigen Schneefall entstand.

Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere überschritten die Eisfläche in alle Richtungen. Im Februar brach das Eis in ungeheure Stücke auseinander. Diese Stücke türmten sich in der Propontis bis Abydos zu ungeheurer Höhe auf und drückten gegen die Mauern von Konstantinopel, die dann zum Teil auch einbrachen.

787: extrem kalter Winter in Deutschland

Im Mai dieses Jahres war der Winter so streng mit Kälte und tiefem Schnee, dass die Vögel tot aus der Luft fielen oder erstarrt auf den Eiern in ihren Nestern gefunden wurden.

Manche Flüsse nahmen eine blutrote Farbe an und aus der Luft fielen schwarze, brennend heiße Tropfen; wem diese Tropfen auf die Haut fielen, der starb innerhalb einer Stunde. Wem sie nur auf die Kleider fielen, der starb zwar nicht so schnell, aber kam selten mit dem Leben davon.

Man sah zu dieser Zeit auch wieder Striche und Kreuze auf den Kleidern. In der Gegend von Freysing in Bayern fiel aus heiterem Himmel verschiedenes Holz herunter.

792: anhaltender Regen in Süddeutschland

Der anhaltende Regen zerstörte die Kanäle, durch die Karl der Große den Rhein mit der Donau verbinden wollte.

800: außergewöhnlich strenger Winter

Der Winter war erneut so streng, dass sogar das Schwarze Meer wieder bis zu einer beträchtlichen Tiefe zufror. Der Sommer darauf war ausgezeichnet gut. Es gab zwar am 6. und am 9. Juli in der Gegend von Aachen einen Rauhreif, aber die Früchte nahmen daran keinen Schaden.

807/808: besonders milder Winter

809: missratener Herbst

820: verregneter Sommer

Der Sommer dieses Jahres war äußerst regnerisch; der ununterbrochene Regen verhinderte die Ernte und die Bestellung des Feldes zur Einsaat des Getreides; alle Hülsenfrüchte gingen zu Grunde.

An vielen Orten blieb das Wasser lange stehen, so dass man auf dem Feld gar nichts beginnen konnte. Der Wein fiel besonders gering und herb aus.

821-823: kalte Winter

Auf den nassen Sommer folgte ein sehr strenger Winter. Es überfroren alle Flüsse Deutschlands: Die Donau, der Rhein, die Elbe u. A. und waren einen Monat lang mit den schwersten Frachtwagen überquerbar. Bei ihrem schnellen Auftauen gab es wieder Eisgang und sehr nachteilige Überschwemmungen.

Ein zweiter kalter Winter folgte im Jahr 823. Dieser begann schon mit einem Kälteeinbruch am 22. September und dauerte bis zum 12. April. Auf diesen strengen Winter folgend war der Sommer bestimmt durch seine Trockenheit.

Es gab darüber hinaus äußerst viele und heftige Donnerschläge, teilweise auch bei heiterem Himmel. Viele Menschen und Tiere kamen dabei ums Leben. Es schienen auch nicht nur Blitze gewesen zu sein, sondern eher eine Art Feuerregen.

In einem Gau in Sachsen brannten in diesem Sommer 23 Dörfer ab, die durch Feuer vom Himmel entzündet wurden. Außerdem fiel auch häufig Hagel unter darunter auch Meteor-Steine von beträchtlicher Größe.

823: Meteor-Eis

Nach den zuvor beschriebenen Wetterphänomenen fiel bei Autun eine wahre Meteor-Eis-Masse vom Himmel, die auf dem Boden eine Länge von 15 Schuh, eine Breite von 6 Schuh und eine Dicke von 2 Schuh hatte.

Man könnte nun dagegen einwenden, es wird Hagel gewesen sein, der sich auftürmte. Jeodch erwähnen dies alle älteren Schriftsteller als eine entscheidende Tatsache und wenn man die tellurische Abkunft der Meteor-Niederschläge zugibt, so kann man begreifen, dass auch Eis in großen MAssen aus der Atmosphäre niederschlagen kann.

Es ist sogar ahrscheinlich, dass solche Eis-Stücke häufig gleichzeitig mit anderen Meteor-Massen niederfallen werden, was die Erfahrung bestätigt, dass bei den älteren Niederschlägen bemerkt wird, dass mit dem Hagel zeitgleich wahre Steine oder feuriger Hagel gefallen seien.

825: Sonderbare Menschen, die die Zukunft voraussagten

Zwei Jahre darauf soll in Frankreich wieder ein Eis niedergeschlagen sein, das ein ähnlich langes aber weniger breites Stück auf dem Boden hinterließ. Einige Autoren erwähnen auch ein Sterben unter den Menschen zu jener Zeit.

Darüber hinaus war diese Zeit gekennzeichnet von dem Erscheinen ganz fremdartiger Menschen, die von der Beschreibung her wohl Zigeuner sein konnten – wobei man von diesen doch erst im Jahr 1417 die ersten Spuren erkennen sollte.

In Mösien und anderen Provinzen sah man Menschen einer fremden Art, die in Haufen herumzogen und sich auf das Wahrsagen legten.

827: sehr kalter Winter

In diesem Winter war die Themse neun Wochen lang mit Eis bedeckt.

828: gesegneter Jahrgang

Nach vielen besonders unangenehmen Jahren wurde dieses Jahr als besonders gesegnet beschrieben. Dennoch gab es in diesem Jahr oder im nächsten ein Erdbeben, dem ein besonders heftiger Sturm folgte.

Darüber hinaus sah man wieder viele Meteore am Himmel und die alten Autoren weisen ausdrücklich darauf hin, dass auch wieder solche „fallenden Sterne“ auf der Erde einschlugen und Menschen und Vieh getötet haben. Ebenso gibt es wieder die Erzählung von einer vier Schuh langen Eismasse.

832: Wetterkapriolen

In jenem Jahr folgte auf große Nässe ein kalter Winter, worunter die Pferde sehr litten. Auch im Jahr danach gab es außerordentlich viele Überschwemmungen und zahlreiche Stürme vielerorts.

Sturm am 8. November 839

840: Sturm und Hagel waren ungewöhnlich stark.

Bis zum Jahr 849 wird von keinem Chronisten irgend eine auffallende Witterung beschrieben, bis im Jahr 849 eine Hungernot ausbrach, die von einer extremen Trockenheit begleitet wurde.

855: Zerstörung der Kilianskirche durch Sturm

Gewitter, Wirbelwinde und Hagel richteten große Verheerungen unter den Gebäuden an: Im Juli wurde die Kilianskirche zu Mainz durch einen solchen Sturm zerstört.

859: extrem kalter Winter

Der Winter dieses oder des folgenden Jahres war so kalt, dass das adriatische Meer gefror und von einer Eisdecke bedeckt wurde. Man konnte auf dem Eis nach Venedig gelangen – sogar mit beladenen Wagen.

In Italien blieb in den Ebenen der Schnee 100 Tage lang liegen. Die Wintersaat erfror – genau so wie der Wein in den Fässern. Man sah auch roten Schnee. Der Autor, der dies überlieferte, hatte Sorge, man könne ihn als leichtgläubig betiteln.

864: Sehr strenger Winter

865: Hagel

867: Anomale Witterung und Spinnenbisse

Durch die Hungersnot in jenem Jahr kann man auf eine besondere Dürre schließen, unter der zuvor das Land litt. Große Trockenheit und Hitze machten wahrscheinlich auch den Feldzug der deutschen Armee unter Kaiser Ludwig in Kalabrien sehr beschwerlich. Das Heer litt sowohl unter einer Dysenterie als auch unter Spinnenbissen. Viele der Soldaten verloren sogar ihr Leben, durch den Biss von giftigen Spinnen, wobei es sich wahrscheinlich um Taranteln handelte. Man weiß ja auch, dass Spinnenbisse in der Hitze an Gefährlichkeit zunehmen.

868: nasser Jahrgang

Dieses Jahr war – wie dies nach sehr trockenen Jahrgängen so häufig geschieht – durch viel Regen bestimmt. Besonders in Frankreich und Deutschland richteten Überschwemmungen großen Schaden an.

869: trockener und heißer Sommer

Außerdem verheerten wieder Heuschreckenschwärme fast ganz Frankreich.

872: große Trockenheit

Ausgenommen davon waren häufige Gewitter mit Hagel.

874: äußerst trockener Sommer

Zu dieser Zeit gab es mehrere trockene und heiße Sommer, was es mit sich brachte, dass auch mehrere Jahre lang Misswuchs entstand. So verdorrten die Feldfrüchte und andere Pflanzen gingen ein. Man kann sich denken, dass dadurch auch die Bevölkerung an Hunger litt, wovon aber in den Aufzeichnungen nichts gefunden wird.

Zu allem Übel brachte diese anhaltende trockene Witterung Heuschreckenschwärme zum Vorschein, die vor der Ernte ganz Deutschland und Frankreich – wie es scheint – in zwei aufeinanderfolgenden Jahren verwüsteten.

Diese Heuschreckenschwärme gingen beim Weiterziehen zwar im Ärmelkanal unter, aber sie hörten auch nach ihrem Tod nicht auf, den Menschen zu schaden. Denn ihre Leichen wurden wieder ans Ufer getrieben und haben dort noch durch ihre Fäulnis die Gesundheit der Menschen beeinträchtig.

Die fast einstimmigen Nachrichten der damaligen Berichterstatter geben Einblicke in das Verhalten der Heuschrecken-Schwärme: immer seien am Tag zuvor einzelne Heuschrecken voraus geeilt und hätten sich umgesehen. Am Tag darauf sei dann erst gegen Mittag die Masse der Heuschrecken eingefallen. Die Schwärme waren so riesig, dass der Schwarm einen Tag lang mit einer Breite von 6,5 Kilometern die Länder durchzog. Daraufhin seien zwei Monate lang immer wieder neue Schwärme gefolgt.

Die Tiere waren von ungewöhnlicher Größe und in ihrem Magen hat man auch Spuren von Gewürzen gefunden. Da es in Deutschland keine der gefundenen Gewürze gab, war klar, dass sie aus entfernten, südlichen Ländern stammen mussten.

Blutregen

im gleichen Jahr 874 regnete es in Brixen drei Tage lang Blut.

875: ausnehmend kalter Winter

Der Winter war außerordentlich kalt und lang. Vom 1. November bis zum 20. März blieben ungeheure Schneemassen auf dem Boden liegen.

876: Regengüsse

Es gab Ströme von Regen, die dazu führten, dass besonders in Sachsen ganze Dörfer zugrunde gingen und große Überschwemmungen viel Schaden anrichteten. Am 20. Juli gab es ein entsetzliches Gewitter mit Hagelkörnern so groß wie Gänseeier. Direkt darauf folgte eine große Hitze. Und direkt darauf verbreitete sich eine epidemische Krankheit.

880: langer, strenger Winter

881: Strenger Winter

887: Strenger und lang andauernder Winter

904: viel Regen und Hagel

912: sehr kalter Winter

927: Sturm

Gleichzeitig mit dem Nordlicht im gleichen Jahr kam ein Sturm auf, der bei Laon und Soissons mit nie gesehener Gewalt Häuser zerstörte, Bäume ausriss und Menschen tötete.

928: Wetterextreme

Der Sommer war so heiß, dass der Herbst bereits Ende August vorbei war. Der Winter war eben so streng, wie der Sommer heiß war. Die Themse blieb 14 Wochen gefroren.


Quelle:

[2] Eine ähnliche Verfinsterung der Sonne über drei Tage lang soll es im Jahre 1547 gegeben haben. Damals hätte man die meisten Sterne gegen Mittag sehen können. Johannes Keppler schrieb diese Sonnenfinsternis einer kometischen Materie zu, die sich in großer Höhe befinden sollte.

zitiert nach:

Dr. Friedrich Schnurrer: Die Krankheiten des Menschengeschlechts historisch und geographisch betrachtet: Der historischen Abtheilung… Theil. Vom Anfang der Geschichte bis in die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts, Band 1, Tübingen: Osiander Verlag, 1823



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