Stedingerkrieg

Der Stedingerkrieg fand 1233 bis 1234 statt. Es war ein Feldzug des Erzbistums Bremen gegen die Stedinger Bauern. Die genaue Zahl der Kämpfer auf beiden Seiten ist ungewiss. Man spricht davon, dass es zwischen 2.000 und 4.000 Bauern waren, die in Altenesch einen Freiheitskampf gegen 4.000 bis 8.000 Gegner führten, von denen etwa die Hälfte Ritter waren.

Vorgeschichte

Im Jahre 1160 wurden Bauern in der Stadt angesiedelt, die sich um das Land kümmern sollten. Dafür wurde ihnen rechtliche und finanzielle Entlohnung zugesagt. Allerdings wollte der Erzbischof von Bremen, Gerhard II, diese Ausgaben durch höhere Steuern wieder reinholen und die Bauern so klein halten, dass er sie unter Kontrolle hatte. Die kleine Bauernrepublik hatte aber inzwischen genug Kampferfahrung, dass sie selbstbewusst genug waren, um für ihre Rechte einzustehen. So kam es schließlich zum Aufstand. Die zahlenmäßig unterlegenen Bauern, schlugen das Heer von Gerhard II und töten dabei sogar den Heeresführer.
Gerhard aber ließ diese Niederlage nicht auf sich sitzen und berief eine Provinzialsynode ein, auf der die Stedinger zu Ketzern erklärt wurden. Man unterstellte ihnen diverse religiöse Vergehen und dass sie die Kirche und das Christentum nicht ernst nahmen. Gerhard II suchte sogar nach Unterstützung beim Papst, um das Stedinger Volk komplett auslöschen zu können. Der Papst erließ eine Kreuzzugsbulle, die es dem Erzbischof erlaubte die Stedinger gewaltsam zu bekehren. Doch im Grunde wollte der Erzbischof von Bremen nur Rache für seinen Angriff im Jahre 1229.

Der Angriff auf die Stedinger Bauern

Um möglichst viele Kriegsteilnehmer zurekrutieren, wurden den Bürgern von Bremen viele Vergünstigungen versprochen. Sowohl rechtlich, als auch finanziell sollten sie gut belohnt werden. So hätte die Stadt alle Notwendigkeiten, wie finanzielle Unterstützung, Versorgung und Verpflegung der Truppen etc. gesichert. Des Weiteren bot auch der Papst jedem Kriegsteilnehmer noch weitere Ablässe an. So schafften das Erzbistum Bremen ein fast doppelt so großes Heer aufzustellen, wie die Bauern.
Dem ersten Angriff konnte die Bauernrepublik noch standhalten. 1233 wurde dann aber Osterstade unterworfen und 1234 kam es dann, in Altenesch, zur endgültigen Schlacht und zum Sieg über die Stedinger Bauern.

Folgen des Stedingerkrieges

Das Stedinger Volk unterlag nach der Niederlage einer Abgabepflicht. Zuvor hatte man zwar mit einigen Bauern Verträge geschlossen, dass diese von der Abgabepflicht befreit wären, doch letztendlich wurden diese Verträge einfach ignoriert und als ungültig erklärt. Die Sieger teilten die Gewinner untereinander auf und die politische Stellung Bremens wurde deutlich gestärkt.

Quellen

  • Schmeyers, Jens: Die Stedinger Bauernkriege: Wahre Begebenheiten und geschichtliche Betrachtungen, Stedinger Verlag, Lemwerder 2004

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