Drache

Drachen gab es schon in der Antike, bzw. die Vorstellung, dass Drachen existieren. Und vllt. auch schon davor, die erste Fundstelle über Drachen finden wir jedenfalls in der Bibel. Inspiriert könnte die Vorstellung von Drachen durch verschiedene Tiere sein, wie bspw. große Krokodile, Anacondas oder Warane. Wenn ein Mensch in alter Zeit zum ersten Mal einem solchen Tier begegnete und in seiner Heimat darüber erzählte, konnte es vorkommen, dass diese Erzählungen übertrieben waren. Und wenn man Zeuge wurde, wie ein entsprechendes Tier einen Menschen angefallen oder getötet hatte, kann man sich vorstellen, mit welchen Emotionen diese Tiere beschrieben wurden. Und so entstanden durch Weitererzählen mit der Zeit überlebensgroße Monster, die fliegen und Feuer speien konnten, eben so, wie wir uns heute die Drachen vorstellen.


Ein Drache mit sehr schlangenartigem Körper und ohne Beine. In dieser Gestalt ähnelt der Drachenkörper stark dem einer sehr großen Anaconda. Darüber hinaus gibt es aber noch weiter Vorstellungen von Drachen, die sich durch Weitererzählen und die Fantasie der Menschen in ihrer Gestalt verändern. Holzschnitt gefunden in: Vollmer, Wilhelm: Vollständiges Wörterbuch der Mythologie aller Völker. Tafel XXXVIII, Fig. 141. Verlag von Krais & Hoffmann. Stuttgart, 1859.

Einen Drachen stellt man sich vor als eine große, geschuppte und geflügelte Schlange mit großen, feurigen Augen, einem langen, sich ringelnden Schwanz, eidechsenartigen Krallenfüßen und einem weiten, bezahnten Rachen, aus dem er eine pfeilspitze Zunge streckt und Feuer speit – wie bspw. der Drache „Fafnir“ in der Edda.
Der Drache kann bis zu drei und noch mehr Köpfe haben. Sein Heulen schallt weit durch die Gegend. Er haust in Höhlen, wo er auf Gold und Schätzen liegt und sie hütet. Den Menschen ist er feindlich gesinnt und tötet sie mit seinem Feueratem.

Laut der Bibel hält er sich in Wüsten auf, in verödeten Häusern und Palästen. Überhaupt erscheint er im alten und neuen Testament als ein gewaltiges, übernatürliches Wesen. Schon in der ältesten Zeit war er bekannt und Sagen von ihm sind über die halbe Welt verbreitet.

Quelle:

  • Text nach: Grimm, Jacob u. Wilhelm: Deutsches Wörterbuch. Band 2. S. 1315-1316. Verlag von S. Hirzel. Leipzig, 1860.

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