Belagerung von Wien 1276

1276 Belagerung von Wien (18. Oktober – 25. November)

Der König des deutschen Reiches, Rudolf aus dem Hause Habsburg, erklärte dem ihm feindlich gesinnten König Ottokar von Böhmen den Krieg. Rudolf führte das Heer des Reiches über Passau und Linz in Richtung Wien. Auf dem Marsch schlossen sich ihnen eine Menge Soldaten an, die von Ottokar schlecht behandelt wurden. Am 18. Oktober traf das Heer vor Wien ein. Ottokar übergab die Verteidung der Stadt dem Statthalter Bruno von Ollmütz und dem Bürgermeister Paltram. Er selbst stationierte sich mit seinem Heer, das größtenteils aus Böhmen bestand, bei Drossendorf am linken Donauufer.

Rudolf vereinigte sein Heer vor Wien mit den Heeren des Grafen Mainhard von Tirol und des Königs Ladislaus von Ungarn. Daraus entstand eine beträchtliche Streitkraft, die sogleich die Belagerung von Wien begann. Sechs Wochen lang wurde die Stadt von der Außenwelt abgeschnitten, bis König Rudolf die Soldaten seines Heeres nicht mehr viel länger zusammenhalten konnte. Er drohte sodann den Bürgern Wiens damit, ihre außerhalb der Stadt befindlichen Weingärten und Häuser zu zerstören, was zu einem Aufruhr hinter den Stadtmauern gegen den Bürgermeister Paltram führte. Daraufhin ließ Paltram Eilboten zu König Ottokar senden, um ihn zu fragen, wann er zur Rettung Wiens eilen und die Schlacht mit dem Reichsheer suchen würde.

Aber König Ottokar ließ dem Bürgermeister mitteilen, dass er nichts gegen die übermächtige Streitmacht König Rudolfs ausrichten konnte und dass Paltram möglichst günstige Bedingungen für die Einnahme seiner Stadt aushandeln sollte. Und nachdem König Rudolf der Stadt Wien eine vollständige Amnestie versprochen und der Stadt die bisherigen Rechte und Freiheiten bestätigt hatte, öffnete Wien dem König am 25. November 1276 ihre Tore. [2, S. 589]

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