Kurfürsten

Im Heiligen Römischen Reich gab es einige Fürsten; der Kurfürst war allerding einer der ranghöchsten. Die Kurfürsten hatten die Aufgabe und als einzige das Recht den römisch-deutschen König zu wählen. Als Kurfürsten festgelegt wurden drei geistliche und vier weltliche Vertreter.
Zu den geistlichen Kurfürsten gehörten der Erzbischof von Mainz, dem jungen Graf Gerlach von Nassau[1], der Erzbischof von Köln, Wilhelm von Gennep[2], sowie der Erzbischof von Trier, Boemond[3]. Als weltliche Kurfürsten wählte man den Pfalzgraf bei Rhein, Ruprecht I.[4], den Herzog von Sachsen, Rudolf II., da dessen Vater im Sterben lag[5], den Markgrafen von Brandenburg, Ludwig VI. von Wittelsbach – der Römer[6] und natürlich den König von Böhmen, Karl IV., dessen Kurrecht anfänglich bezweifelt wurde, weil er nicht deutsch war.[7]
In Kapitel 27, der Goldenen Bulle, wurden den weltlichen Kurfürsten, deren Namen bewusst nicht erwähnt wurden, weil sie auf ewig gelten sollte[8], die folgenden Erzämter zugeschrieben: Der Herzog von Sachsen war der Erzmarschall, der Markgraf von Brandenburg der Erzkämmerer, der Pfalzgraf bei Rhein war der Erztruchsess und der König von Böhmen der Erzmundschenk.

Quellen

  1. Hergemöller, Bernd-Ulrich: Fürsten, Herren und Städte zu Nürnberg 1355/56. Die Entstehung der „Goldenen Bulle“ Karls IV., Köln-Wien 1983, S. 38
  2. ebd. S. 39
  3. ebd. S. 41
  4. ebd. S. 45
  5. ebd. S. 47
  6. ebd. S. 50
  7. Heidenreich, Bernd [Hrsg.]: Wahl und Krönung, Societäts-Verl., Frankfurt a.M. 2006, S. 60
  8. ebd, S. 61

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