Umsturz des Kaisertums

Einführung

Nach dem Abzuge der Hunnen und Goten, nach der Steinigung des Kaisers Maximus und der Wegschleppung der Kaiserin Eudoxia durch Genserich, herrschte zu Rom die traurigste Unordnung. Es wurde bald dieser, bald jener zum Kaiser ernannt, und wieder verdrängt.

Inhalt

Umsturz des Kaisertums durch Odoaker

Endlich setzte ein römischer Heerführer seinen Sohn, Romulus Augustulus, auf den Thron.

Zu jener Zeit, und schon lange vorher, standen viele deutsche Truppen bei dem kaiserlichen Heere im Sold; besonders befanden sich damals viele Heruler, Rugier, Goten und Scyrren in Italien.

Als der junge Romulus Kaiser wurde, verlangten sie, wie das gewöhnlich war, ein großes Geschenk. Man konnte es ihnen nicht geben, weil das ausgeplünderte Rom beinahe ganz verarmt, und der Schatz von Genserich geraubt worden war. Um dies alles bekümmerten sich aber die unbilligen Deutschen nicht. Sie bestanden auf ihrer Forderung und verlangten noch dazu ein Drittel der Ländereien von Italien.

Da man sie nicht befriedigen konnte, empörten sie sich. Ihr Anführer, Odoacher, erstürmte die Stadt Pavia, schlug den Kaiser, nahm ihn zu Ravenna gefangen, ließ ihn in Verwahrung bringen, eroberte Rom, und machte dem römischen Kaisertume im Abendland ein Ende (476).

Zerstörung des neuen Königreichs durch Theodorich

Nun wurde er von seinen Soldaten zum König ausgerufen. Seine Herrschaft und das ganze neu gegründete Königreich war aber von kurzer Dauer, denn schon nach vierzehn Jahren (490) wurde es von Theodorich, einem Könige der Ostgoten, von dem ich euch bald erzählen werde, wieder zerstört.

Quellen:

  • Dr. Georg Ludwig Jerrer: Die Weltgeschichte für Kinder, Band 2, 5. Ausgabe, Nürnberg: Verlag von Friedrich Campe, 1833.

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